Wiederaufgenommene Freizeitaktivitäten wirken positiv auf die Stimmung der Vorarlberger:innen, heimische Politik ist größtes Sorgenkind
- Dritter BILLA Österreich Report zeigt: Wohlbefinden 2021 etwa auf Niveau des Vorjahres gehalten – 60,7 von 100 Punkten auf der Wohlfühl-Skala (2020: 62,8; 2019: 64,4)
- Vorjahressieger Vorarlberg rutscht im Bundesländer-Ranking auf Platz 7
- Feldkirch ist neuer Wohlfühl-Bezirk Nummer 1, dicht gefolgt von Bludenz
- Freude an Hobbys steigt, im Kreis der Familie, in der Partnerschaft und unter Freund:innen fühlt man sich am wohlsten
- Vorarlberger:innen sorgen sich am meisten um politische Lage im Land und um Konflikte in der Welt, individuelle Situation belastet weniger
- Zukunftswünsche: Fokus auf Freizeit und Fitness, das Leben bewusster genießen und gesund sein
- Kochen und bewusster Genuss wirken positiv auf das Wohlbefinden
Wr. Neudorf, 12. Jänner 2022 – Die Pandemie begleitet uns seit nun fast zwei Jahren. Rund 10 % der Vorarlberger:innen waren bisher selbst und 51 % im engeren Umfeld von einer Corona-Erkrankung betroffen. 18 % waren in Kurzarbeit und fast 7 % haben ihren Arbeitsplatz verloren. 29 % spüren die wirtschaftlichen Folgen und auch psychisch hat das Virus bei 54 % Spuren hinterlassen. Im Großen und Ganzen haben die Vorarlberger:innen aber gelernt, mit der Situation umzugehen. Laut dem BILLA Österreich Report, einer im November 2021 durchgeführten Umfrage unter 3.000 Frauen und Männern (rund 140 davon aus Vorarlberg), geht es den Menschen im westlichsten Bundesland trotz der Umstände gut. Das Wohlbefinden hat sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Dabei wirken wiederaufgenommene Hobbys und Freizeitaktivitäten – die vor allem im Sommer und Frühherbst nahezu uneingeschränkt möglich waren – wieder positiver auf die Stimmung.
Hannes Gruber, Vertriebsdirektor Vorarlberg bei BILLA, erklärt die Motive hinter der Studie, die bereits zum dritten Mal vom Marktforschungsinstitut marketmind durchgeführt wurde: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Menschen in unserem Land und auch jene, die in unseren 13 BILLA und BILLA PLUS Märkten in Vorarlberg einkaufen, so gut wie möglich zu verstehen. Wir möchten wissen, wie es um ihr Wohlbefinden bestellt ist, welche Dinge ihnen Kummer bereiten und was ihre Wünsche für die Zukunft sind. Die interessanten Ergebnisse des Österreich Reports helfen uns, unser Handeln und unserer Angebot noch besser auf unsere Kund:innen abzustimmen und sie rund um ihre Ernährung – vom Einkauf bis zum Kochen – optimal zu unterstützen.“
Wohlbefinden in Vorarlberg auf konstantem Niveau, Freizeit gewinnt an Einfluss
Im zweiten Pandemiejahr hat sich das Wohlbefinden der Vorarlberger:innen auf einem verhältnismäßig konstanten Niveau eingependelt: So liegt der aktuelle Wohlfühl-Index bei 60,7 von 100 Punkten im Vergleich zu 62,8 Punkten in 2020 und 64,4 Punkten in 2019 und befindet sich damit im Österreich-Schnitt (2021: 61; 2020: 60,7; 2019: 64,4). Der Wohlfühl-Index wird anhand eines statistischen Modells unter Einbeziehung der Einflussstärken aus unterschiedlichen Lebensbereichen ermittelt. Das größte Plus verzeichnet die Freizeit (+2 Punkte), doch in anderen Bereichen hat das Wohlbefinden der Vorarlberger:innen leicht abgenommen. Am meisten zurückgegangen ist es im Bereich Ausbildung (-6 Punkte). Etwas verloren haben zudem die Bereiche Lebenssinn (-4 Punkte), Alltagstätigkeiten (-3 Punkte) und Arbeit (-2 Punkte). Die Familie (69 Punkte) und der Freundeskreis (67 Punkte) sind jene Lebensbereiche, in denen sich die Vorarlberger:innen trotz Corona am wohlsten fühlen. Dahinter folgt die Ernährung (64 Punkte). Am wenigsten wohl fühlen sich die Vorarlberger:innen in ihrer körperlichen Fitness und Gesundheit (55 Punkte).
Stefan Schiel, Managing Director bei marktmind, erklärt: „Im Dreijahresvergleich sieht man zwar einen Rückgang des Wohlbefindens der Vorarlberger:innen von 2019 auf 2020 – was angesichts der Umstände nicht verwundert – aber 2021 hat sich die Gefühlslage stabilisiert. Die Menschen haben sich bis zu einem gewissen Grad mit der Situation arrangiert und durch die Möglichkeit der Covid-19-Schutzimpfung sowie der kostenlosen Corona-Tests fühlt man sich im Alltag wieder etwas wohler. Auch zeigen die Ergebnisse, dass wir uns zurückholen, was wir verloren haben: Hobbys auszuüben, Freund:innen zu treffen, Kaffee zu trinken oder ein Kinobesuch – all diese Aktivitäten waren in einem gefühlt normalen Sommer und Frühherbst möglich und das daraus gewonnene Wohlbefinden zeigt offenbar auch im Winter noch Wirkung.“
Vorjahressieger Vorarlberg landet im Bundesländer-Ranking auf Platz 7
Die Tatsache, dass sich die Vorarlberger:innen in einigen Bereichen ihres Lebens weniger wohl fühlen, macht sich auch im Bundesländer-Ranking bemerkbar: So verliert der Vorjahressieger sechs Ränge und liegt nun vor dem Burgenland (2020: Platz 9) und Wien (2020: Platz 8) auf dem 7. Platz. Neues Wohlfühl-Bundesland Nummer 1 ist Salzburg (2020: Platz 3), dicht gefolgt von Kärnten (2020: Platz 4). Die Steiermark (2020: Platz 2) und Tirol (2020: Platz 5) teilen sich den dritten Rang, knapp dahinter liegen Oberösterreich (2020: Platz 7) und Niederösterreich (2020: Platz 6).
Im Landeshauptstädte-Vergleich weist Vorjahressieger Bregenz den größten Rückgang auf und landet nun auf dem 3. Platz. Den ersten Stockerlplatz konnte sich Salzburg (2020: Platz 4) holen, unmittelbar dahinter folgt Klagenfurt auf Platz 2 (2020: Platz 3).
Ranking der Bezirke: Feldkirch ist neuer Wohlfühl-Bezirk Nummer 1
Die Vorarlberger Bezirke reihen sich in einem sehr engen Feld aneinander: Sieger ist Feldkirch mit 61 Wohlfühl-Punkten, das mit einem Plus von drei Rängen Vorjahresgewinner Bludenz knapp auf Platz 2 (60,9) verdrängt. Unverändert auf dem dritten Platz landet Bregenz mit 60,7 Punkten. Das Schlusslicht bildet Dornbirn mit 60,2 Punkten, das mit einem Minus von zwei Rängen die größten Verluste im Bezirks-Ranking verzeichnet. Im bundesweiten Vergleich verloren die Bezirke in Vorarlberg stark. Feldkirch sank 2021 um 52 Ränge auf Platz 69 (2020: Platz 17). Bludenz musste 64 Ränge einbüßen und landete auf Platz 71 (2020: Platz 7). Bregenz wanderte mit einem Minus von 65 Rängen auf Platz 78 (2020: Platz 13). Dornbirn sank um 76 Ränge auf Platz 87 (2020: Platz 11).
Gemeinwohl vor individuellen Sorgen: Politische Situation und Konflikte in der Welt beunruhigen am häufigsten
Chat-Enthüllungen, Kanzler-Rücktritte, Lockdowns und Impfpflicht – politisch kämpft Österreich mit einer Vielzahl an Herausforderungen. Ein Umstand, der auch die Bevölkerung in Vorarlberg beunruhigt: Gefragt nach ihren größten Sorgen geben 49 % die politische Lage im Land an. Verglichen mit der österreichischen Gesamtbevölkerung (53 %) ist diese Sorge in Vorarlberg aber leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt. Die Sorge um die Politik liegt im Ländle gleichauf mit Bedenken rund um Konflikte in der Welt (49 %; Österreich: 48 %). Weiters machen sich die Vorarlberger:innen um Klima und Umwelt (41 %; Österreich: 40 %) viele Gedanken. Während die heimische Wirtschaft 2020 noch das größte Sorgenkind war, liegt diese nach einem Rückgang um 34 Prozentpunkten nun auf Platz 5 (35 %; Österreich: 38 %). Um Geld und Finanzen sorgen sich in Vorarlberg ebenfalls 35 % der Befragten. Dieser Wert liegt im Vergleich zur Gesamtbevölkerung unter dem Durchschnitt (40 %). Sorgen um die eigene Gesundheit (24 %) gingen im Jahresvergleich um acht Prozentpunkte zurück, jene um die Gesundheit anderer Personen (26 %) um neun Prozentpunkte und liegen damit unter dem Österreich-Schnitt (35 % bzw. 34 %). Bemerkenswert ist, dass sich die Vorarlberger:innen mit 27 % überdurchschnittlich stark um ihre Ehe bzw. Lebenspartner:innen sorgen (Österreich: 13 %). Kinder (12 %), Familie (12 %) oder mögliche Unfälle (11 %) besorgen die Befragten vergleichsweise weniger. Die Ergebnisse zeigen somit, dass das Gemeinwohl die Vorarlberger:innen stärker bekümmert als ihre individuellen Befindlichkeiten.
„Mit der Schließung vieler Branchen während der Lockdowns stieg 2020 auch die Sorge um die heimische Wirtschaft stark. Ein Jahr später wussten wir, dass die Wirtschaft relativ glimpflich davongekommen ist. Dafür hat sich auf dem politischen Parkett einiges getan, was das Vertrauen der Vorarlberger:innen schwinden und die Besorgnis wachsen ließ“, so Stefan Schiel. „Es ist interessant, dass die Sorgen in den privaten Bereichen, auf die die Menschen selbst direkten Einfluss haben, vergleichsweise gering sind, während überall dort, wo andere die Geschicke lenken, eine größere Beunruhigung ersichtlich ist.“
Zukunftswünsche: Fokus auf Freizeit und Fitness, das Leben bewusster genießen und gesund sein
Wenig zufrieden sind die Vorarlberger:innen mit ihrer körperlichen Fitness und Gesundheit (55 Punkte). Daran möchten 60 % in Zukunft etwas ändern und diesem Lebensbereich mehr Zeit widmen. Ganz besonders ihre Freizeit (61 %) planen sie künftig noch stärker auszukosten, um Hobbys und Unternehmungen nachzugehen. 49 % möchten mehr Zeit in ihre Freundschaften investieren und 56 % in ihre Partnerschaft bzw. Ehe.
Die Lebensträume der Vorarlberger:innen haben sich im Jahresvergleich teilweise verändert: Gehörten im Jahr 2020 der bewusste Genuss des Lebens (63 %), das Bereisen ferner Länder (45 %) sowie Auszeiten nehmen ( 42 %) zu den größten Wünschen, so möchten die Vorarlberger:innen jetzt ihr Leben bewusster genießen (53 %), sich mehr Zeit für sich nehmen und auf Reisen gehen (jeweils 47 %).
Wenn sie hingegen einen einzigen Wunsch frei hätten, so wäre das für den Großteil der Vorarlberger:innen der Wunsch gesund zu sein (18 %). 17 % würden gerne mehr Geld haben und 16 % möchten ihre Wohnsituation verändern. Den größten Wunsch der Österreicher:innen, nämlich der Sieg über Corona und die Rückkehr zur gewohnten Normalität (16 %), teilen in Vorarlberg ebenfalls 16 %.
Für das Jahr 2022 gehen rund vier von zehn Vorarlberger:innen (39 %) davon aus, dass sich ihr persönliches Wohlbefinden positiv entwickeln wird.
Kochen und bewusster Konsum wirken sich positiv auf das Wohlbefinden aus
Gutes Essen schmeckt nicht nur, sondern hebt auch die Stimmung und sorgt für Glücksgefühle – umso mehr, wenn es mit Liebe zubereitet wurde. So hat der Genuss von selbst gekochtem Essen für 61 % der Vorarlberger:innen einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden. Und dass es sich mit gutem Gewissen einfach besser genießen lässt, zeigt der Umstand, dass sich für 39 % der Befragten der Kauf von regionalen und Tierwohl-Produkten (47 %) auf das Wohlbefinden auswirkt.
Insgesamt kochen fast zwei Drittel (63 %) der Vorarlberger:innen gerne. Dabei schätzt mehr als die Hälfte der Befragten ihre Kochkünste als (sehr) gut ein (58 %). Mit Kochen werden vor allem Werte wie Genuss (85 %), Gesundheit (79 %), Lebensqualität (76 %), Kreativität (69 %) aber auch die Küche als Ort der Gemütlichkeit (69 %) und Familie (66 %) verbunden. Die Speisenzubereitung ist in Vorarlberg weiterhin eine stark weibliche Domäne: 49 % der Frauen (Männer: 14 %) sind dafür hauptsächlich verantwortlich.
Beim Kochen oder schon beim Einkauf der Zutaten achten die Vorarlberger:innen besonders auf Saisonalität (73 %), eine ausgewogene Ernährung (73 %), Frische (67 %) und Regionalität (66 %). Ihnen liegt überdurchschnittlich stark das Wohl der Tiere am Herzen (73 %, Österreich: 65 %). Auch biologisch angebaute Lebensmittel sind für mehr als die Hälfte der Vorarlberger:innen relevant (56 %). Die regionale Herkunft bei Frischeprodukten wie Obst, Gemüse und Fleisch sind für 53 % entscheidend. Darüber hinaus ist es für 71 % der Vorarlberger:innen wichtig, dass das Fleisch zu 100 % aus Österreich stammt. 61 % sind der Meinung, dass man sich bei in Österreich hergestellten Produkten einer hohen Qualität sicher sein kann.
Wirft man einen Blick in die Kochtöpfe der Vorarlberger:innen, so zeigt sich, dass heimische, traditionelle Küche klarer Favorit ist (78 %), gefolgt von italienischer (68 %) und mediterraner Küche (63 %). Beim Großteil der Befragten (61 %) werden sowohl Fleisch, Fisch als auch vegetarische Gerichte zubereitet, bei 21 % überwiegend vegetarische und vegane Speisen und bei 16 % hauptsächlich Fleischgerichte. Der Anteil Letzterer ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (19 %) geringer. Im Schnitt kommt bei Herrn und Frau Österreicher an drei von sieben Tagen ein gekochtes Fleischgericht auf den Tisch – das trifft auch auf Vorarlberg zu.
„Es ist schön, dass den Vorarlberger:innen Kochen und gutes Essen so eine große Freude bereiten. Dass sie dabei auch überdurchschnittlich stark auf das Tierwohl achten, sehen wir als klare Bestätigung unserer Bemühungen und Maßnahmen wie etwa Frischfleisch zu 100 % aus Österreich anzubieten oder weiter auf unsere Initiative „Fair zum Tier“ zu setzen. Es freut uns zu sehen, dass sie auch besonderen Wert auf österreichische Produkte legen. Denn wir sind stets bemüht, die Zusammenarbeit mit regionalen und lokalen Lieferanten:innen noch weiter auszubauen“, so Hannes Gruber.
Über die Studie
Der BILLA Österreich Report 2022 wurde vom Marktforschungsinstitut marketmind bereits zum dritten Mal durchgeführt. Im Zeitraum von 2. bis 22. November 2021 (Vergleichszeitraum 26.11.-18.12.2020 und 26.11.-18.12.2019) wurden insgesamt 3.013 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren – 136 davon aus Vorarlberg – befragt. Die hohe Stichprobe erlaubt es, die Ergebnisse auf Bundesländer-, Bezirks- und Städteebene herunterzubrechen und darüber hinaus Alters-, Geschlechter- und Berufsgruppenunterschiede zu erheben. Der BILLA Österreich Report ist die größte Studie, die zum Thema Wohlbefinden in Österreich bisher ausgeführt wurde. Weitere Informationen unter billa.at/oesterreich-report.